Monatskommentar September 2022

Entwicklung der Aktienmärkte und Währungen

Den guten Sommermonaten folgt die Katerstimmung: Nachdem die Börsen bereits ab Ende August wieder sanken, setzte sich die Baisse im September fort und die Hauptaktienmärkte beendeten das Quartal allesamt im Minus. In dem nervösen Marktumfeld gab der Weltaktienindex um 6,9% im September nach (MSCI World Net Total Return Index in Euro) und beendete die ersten drei Quartale des laufenden Jahres mit einem Rückgang von insgesamt 13,4%. Die einzelnen Aktienmärkte verzeichneten auf Euro-Basis im September folgende Ergebnisse: Euro-Raum -6,3% (MSCI Europe Net Total Return Index in Euro), USA -6,8% (S&P500 Net Total Return Index in Euro) und Japan -8,0% (MSCI Japan Net Total Return Index in Euro). Nebenwerte entwickelten sich insgesamt noch schwächer als Standardwerte und gaben 8,1% nach (World Small Cap Index in Euro). Die Aktienmärkte der Schwellenländer verloren per Saldo 9,4% an Wert (MSCI Emerging Markets Net Total Return Index in Euro).

Der US-Dollar legte gegenüber dem Euro noch einmal um 2,6% zu. Die US-amerikanische Währung hat damit im laufenden Jahr bereits 16,0% gegenüber dem Euro aufgewertet. Dagegen gaben der japanische Yen und das britische Pfund im September 1,6% und 1,5% gegenüber dem Euro nach. Diese Wechselkursentwicklungen stützten wie in den Vormonaten die Ergebnisse des in Euro kalkulierenden Investors auf dem US-Markt und damit auch die Resultate des Weltindex in Euro, während sie die Ergebnisse des japanischen und des britischen Marktes verschlechterten. Der Goldpreis in Euro verlor trotz der Stärke des US-Dollars leicht an Wert.

Entwicklung der Anleihenmärkte

Die Zinserhöhungen und die Erwartung weiterer Straffung der Geldpolitik ließen das Zinsniveau im September deutlich steigen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg weiter von 3,19% auf nunmehr 3,83%. Die Rendite der deutschen Bundesanleihe stieg von 1,54% auf 2,11%. Entsprechend erlitten wie im Vormonat alle Segmente des Rentenmarktes Kursverluste. Der REX Performance Index verlor 2,8%. Unternehmensanleihen- und Hochzinsanleihen-Indices gaben aufgrund der Ausweitung der Risikoaufschläge noch deutlicher nach.

Marktausblick im aktuellen Krisenumfeld

Im aktuellen Multikrisenumfeld dominieren an den Märkten weiterhin Unruhe und Vorsicht. Entsprechend bilden stark gefallene Aktienkurse weitere Zinserhöhungen und eine aufkommende Rezession ab. Durchschnittlich, über alle Kategorien gerechnet, beendeten allein Aktienfonds den September mit einem Minus von 11,2%. Auch wir erwarten noch einige weitere volatile Wochen an den Finanzmärkten mit ersten Chancen aber auch noch hohen Risiken. Der sentix, der die Erwartungen der deutschen Kapitalmarktteilnehmer misst, ist aktuell ähnlich negativ wie auf den Höhepunkten vorangegangener Finanzkrisen. Dies ist in der Regel ein erstes Kaufsignal für antizyklische Investoren, die als strategisch denkende Anleger bereits wieder schrittweise einsteigen oder umschichten. Dabei sollte jedem frühen Investor allerdings bewusst sein, dass die Märkte noch weiter fallen können. Eines ist aber klar: Die langfristige Perspektive für chancenorientierte Anleger ist heute deutlich besser als noch am Jahresanfang.

Entwicklung der Muster-Anlagestrategien

Die defensive Anlagestrategie1 verzeichnete im September eine Wertminderung von 2,5%. Die Anlageklassen im Portfolio der defensiven Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (33,6%; davon Absolute Return Rentenfonds 8,7%), Aktienfonds (34,7%; davon Absolute Return Aktienfonds 27,0%), Event-Driven-Fonds (14,8%), Convertible Arbitrage Fonds (6,5%), „Alpha Strategie“ (3,7%), Gold- ETC (3,9%) und Liquidität (2,9%). Der Fondspreis der defensiven Anlagestrategie konnte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 – trotz zweistelliger Rückgänge sowohl an den Aktien, als auch an den Rentenmärkten – den Wertrückgang auf 6,2% begrenzen.

Die ausgewogene Anlagestrategie2 musste in dem sowohl am Renten- als auch am Aktienmarkt negativen Marktumfeld des Septembers einen Wertrückgang von 4,0% hinnehmen. Die Anlageklassen im Portfolio der ausgewogenen Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (16,6%; davon Absolute Return Rentenfonds 5,9%), Aktienfonds (58,0%; davon Absolute Return Aktienfonds 19,9%), Event-Driven-Fonds (13,5%), Convertible Arbitrage Fonds (7,1%), Gold- ETC (4,0%) und Liquidität (0,9%). Die ausgewogene Anlagestrategie beendete die ersten neun Monate des Jahres 2022 mit einem Wertrückgang von 10,9%.

 Die aktienorientierte Anlagestrategie3 schloss den September mit einer Wertminderung von 5,5% ab. Die Anlageklassen im Portfolio der aktienorientierten Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (6,8%; davon Absolute Return Rentenfonds 2,1%), Aktienfonds (77,9%; davon Absolute Return Aktienfonds 9,9%), Global Macro Fonds (2,4%), Event-Driven-Fonds (8,8%), Convertible Arbitrage Fonds (4,4%) und Liquidität (0,0%). In den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 gab der Anteilspreis der aktienorientierten Anlagestrategie insgesamt 15,6% nach.

 

References
1 Ziel der defensiven Anlagestrategie ist es, höhere Erträge als mit kursstabilen Anlagen zu erzielen. Den höheren Ertragserwartungen stehen angemessene Risiken gegenüber. Zwischenzeitlich sind mäßige Wertschwankungen möglich.
2 Ziel der ausgewogenen Anlagestrategie ist es, Ertragserwartungen über Kapitalmarktzinsniveau zu erfüllen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen möglich.
3 Ziel der aktienorientierten Anlagestrategie ist es, Ertragschancen zu nutzen, die über Kapitalmarktzinsniveau liegen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen unvermeidbar und müssen temporär toleriert werden.