Monatskommentar Juni 2022

Entwicklung der Aktienmärkte und Währungen

Im Juni setzte sich die negative Finanzmarktentwicklung fort. Die trotz verschiedener Stützungsmaßnahmen weiter hohen Inflationsraten, die Straffung der jahrelang extrem lockeren Geldpolitik und das in der Folge steigende Kapitalmarktzinsniveau weckten Rezessionsängste. Der Weltaktienindex verlor im Juni 6,4% (MSCI World Net Total Return Index in Euro). Das turbulente erste Halbjahr 2022 beendete der Index mit einem Rückgang von insgesamt 13,5%. Während die Aktienmärkte in einigen Branchen und Regionen bereits deutlich gefallen sind und erste antizyklische Investoren aufgrund der niedrigen Bewertungen Chancen sehen, erwarten andere Marktteilnehmer ein weiter schwieriges Anlageumfeld. Die einzelnen Aktienmärkte verzeichneten auf Euro-Basis im Juni folgende Ergebnisse: Euro-Raum -7,7% (MSCI Europe Net Total Return Index in Euro), USA -6,1% (S&P500 Net Total Return Index in Euro) und Japan -5,6% (MSCI Japan Net Total Return Index in Euro). Nebenwerte entwickelten sich schwächer als Standartwerte und gaben im Juni  7,9% nach (World Small Cap Index in Euro). Die Aktienmärkte der Schwellenländer verloren 4,3% (MSCI Emerging Markets Net Total Return Index in Euro).

Der japanische Yen und das britische Pfund gaben im Juni gegenüber dem Euro um 2,9% bzw. 1,0% nach. Diese Wechselkursentwicklungen verschlechterten die Ergebnisse des britischen und des japanischen Finanzmarktes für den Euro-Investor. Der US-Dollar legte dagegen im Berichtsmonat gegenüber dem Euro deutlich um 2,4% zu und nähert sich inzwischen immer mehr der Parität. Dies stützte Ergebnisse des US-amerikanischen Finanzmarktes für den in Euro kalkulierenden Investor. Der Goldpreis in Euro stieg durch die Währungsentwicklung um 0,7%.

Entwicklung der Anleihenmärkte

Das steigende Zinsniveau führte im Juni zu weiter fallenden Kursen an den Rentenmärkten. Die Renditen zehnjähriger US Staatsanleihen stiegen zwischenzeitlich auf ein Mehrjahreshoch von 3,5%. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Monatsende bei +1,4%. Der REX Performance Index verlor 1,4%. Unternehmensanleihen- und Hochzinsanleihen-Indices gaben noch deutlicher nach, da sich die Zinsdifferenz zwischen Staatsanleihen hoher Bonität und Unternehmens- bzw. Hochzinsanleihen in dem risikoaversen Umfeld ausweitete.

Entwicklung der Muster-Anlagestrategien

Die defensive Anlagestrategie1 verbuchte im Juni bei fallenden Aktien- und Rentenmärkten eine Wertminderung von 1,7%. Die Anlageklassen im Portfolio der defensiven Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (33,0%; davon Absolute Return Rentenfonds 12,7%), Aktienfonds (35,4%; davon Absolute Return Aktienfonds 27,8%), Event-Driven-Fonds (16,5%), Convertible Arbitrage Fonds (6,5%), „Alpha Strategie“ (3,7%), Gold- ETC (3,6%) und Liquidität (1,2%). Die defensive Anlagestrategie schloss die ersten sechs Monate des Jahres 2022 mit einem Wertrückgang von insgesamt 4,6% ab.

 Die ausgewogene Anlagestrategie2 verzeichnete im Juni einen Wertrückgang von 2,7%. Die Anlageklassen im Portfolio der ausgewogenen Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (15,6%; davon Absolute Return Rentenfonds 5,9%), Aktienfonds (59,1%; davon Absolute Return Aktienfonds 20,9%), Event-Driven-Fonds (13,5%), Convertible Arbitrage Fonds (6,9%), Gold- ETC (3,7%) und Liquidität (1,4%). Die ausgewogene Anlagestrategie beendete das erste Halbjahr 2022 mit einer Wertminderung von 9,3%.

Die aktienorientierte Anlagestrategie3 schloss den Juni mit einer Wertminderung von 4,6% ab. Die Anlageklassen im Portfolio der aktienorientierten Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (5,0%; davon Absolute Return Rentenfonds 2,0%), Aktienfonds (79,3%; davon Absolute Return Aktienfonds 15,1%), Global Macro Fonds (1,2%), Event-Driven-Fonds (8,4%), Convertible Arbitrage Fonds (4,3%) und Liquidität (1,9%). In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 musste die aktienorientierte Anlagestrategie eine Wertminderung von 13,6% hinnehmen.

 

References
1 Ziel der defensiven Anlagestrategie ist es, höhere Erträge als mit kursstabilen Anlagen zu erzielen. Den höheren Ertragserwartungen stehen angemessene Risiken gegenüber. Zwischenzeitlich sind mäßige Wertschwankungen möglich.
2 Ziel der ausgewogenen Anlagestrategie ist es, Ertragserwartungen über Kapitalmarktzinsniveau zu erfüllen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen möglich.
3 Ziel der aktienorientierten Anlagestrategie ist es, Ertragschancen zu nutzen, die über Kapitalmarktzinsniveau liegen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen unvermeidbar und müssen temporär toleriert werden.