Monatskommentar März 2020

Entwicklung der Aktienmärkte und Währungen

Die Folgen des Covid-19-Virus trafen die Finanzmärkte im März mit enormer Heftigkeit. Noch nie in der Geschichte – nicht einmal in der Finanzkrise – brachen die Kurse derart schnell ein. Staaten und Notenbanken reagieren mit Stützungsmaßnahmen in noch nicht dagewesenem Ausmaß. Die genauen Folgen für die Weltwirtschaft werden noch diskutiert. Aber spätestens, seit sich das Epizentrum der Neuinfektionen von China nach Europa und weiter in die USA verschoben hat, gehen Ökonomen von einer zumindest kurz- bis mittelfristig andauernden weltweiten Rezession aus. Die aus dieser Situation folgenden Investmententscheidungen der Investoren fallen sehr unterschiedlich aus. Die Kursentwicklung vieler Aktien wurden weniger von Fundamentaldaten, sondern maßgeblich von Käufen oder Verkäufen großer Marktteilnehmer und von pauschalen Anlageentscheidungen bestimmt. Erst zum Quartalsende hin und in den ersten Wochen des Aprils konnten sich die Kurse der in der ersten Panik undifferenziert abgestraften Aktien bei deutlichen Tagesschwankungen wieder etwas erholen. Die weltweiten Aktienmärkte verloren im März insgesamt 13,4% (gemessen am MSCI World Kursindex). US-Dollar und britisches Pfund gaben im Monatsverlauf gegenüber dem Euro 0,1% bzw. 3,2% nach. Diese Währungsentwicklung verstärkte aus der Sicht des in Euro kalkulierenden Investors den Verlust insbesondere am britischen Finanzmarkt deutlich. Der japanische Yen legte 0,4% gegenüber dem Euro zu und reduzierte damit den Einbruch am japanischen Finanzmarkt aus der Sicht des in Euro rechnenden Anlegers etwas. Die einzelnen Aktienmärkte entwickelten sich auf Euro-Basis im März wie folgt: Euro-Raum -16,3% (EuroStoxx50 Kursindex), USA -12,6% (S&P500 Kursindex) und Japan -10,2% (Nikkei 225 Kursindex). Nebenwerte gaben in der allgemeinen Risikoaversion deutlich stärker um 20,9% nach (MSCI World Small Cap Kursindex in Euro) und Schwellenländeraktien verloren 15,5% an Wert (MSCI Emerging Markets Kursindex in Euro).

Entwicklung der Anleihenmärkte

Im Berichtsmonat kam es zu starken Kursturbulenzen bis hin zu Liquiditätsengpässen im Anleihenhandel. Zunächst waren weiterhin bonitätsstarke Staatsanleihen als sichere Häfen gesucht. Die amerikanische Notenbank Fed reagierte auf die Verkaufswelle mit einer Senkung des Leitzinses in zwei Schritten um insgesamt 1,5 Prozentpunkte. In den USA verringerte sich die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen daraufhin von 1,15% auf 0,62%. In Deutschland sank der Zins der 10-jährigen Bundesanleihe zunächst bis auf -0,85%, stieg aber bis zum Monatsende wieder bis auf -0,20% an. Der REX Performance Index gab im März um 0,7% nach. Die Risikoaufschläge (Credit Spreads) bei Unternehmens- und Hochzinsanleihen stiegen kurzfristig massiv an.

Entwicklung der Muster-Anlagestrategien

Die defensive Anlagestrategie1 verzeichnete im März einen Wertrückgang von 6,5%. Die Anlageklassen im Portfolio der defensiven Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (20,8%; davon Absolute Return Rentenfonds 6,1%), Aktienfonds (44,3% davon Absolute Return Aktienfonds 31,9%), Xetra-Gold (4,6%), Global Macro Fonds (11,4%), Event-Driven-Fonds (9,1%), „Alpha Strategie“ (4,2%) und Liquidität (5,7%). Die defensive Anlagestrategie schloss das erste Quartal 2020 mit einer Wertminderung von insgesamt 7,3% ab.

Die ausgewogene Anlagestrategie2 verzeichnete im März einen Wertrückgang von 10,3%. Sie blieb damit um 2,6 Prozentpunkte hinter ihrem Referenzindex zurück (50% REX Performance Index, 25% EuroStoxx50 Kursindex und 25% MSCI World Kursindex in Euro), der 7,7% nachgab. Die Anlageklassen im Portfolio der ausgewogenen Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet:: Rentenfonds (11,8%), Aktienfonds (69,3%; davon Absolute Return Aktienfonds 26,4%), Xetra-Gold (4,2%), Global Macro Fonds (9,1%), Event-Driven-Fonds (4,8%) und Liquidität (0,8%). Das erste Quartal 2020 schloss die ausgewogene Anlagestrategie mit einem Wertrückgang von insgesamt 12,5% ab. Sie blieb damit um 1,6 Prozentpunkte hinter ihrem Referenzindex zurück, der 10,9% nachgab.

Die aktienorientierte Anlagestrategie3 schloss den März mit einem Wertverlust von 16,7% ab. Sie blieb damit um 5,8 Prozentpunkte hinter ihrem Referenzindex zurück (50% MSCI World Kursindex in Euro, 25% EuroStoxx50 Kursindex und 25% REX Performance Index), der 10,9% nachgab. Die Anlageklassen im Portfolio der aktienorientierten Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (2,7%), Aktienfonds (85,3%; davon Absolute Return Aktienfonds 19,6%), Global Macro Fonds (8,6%) und Liquidität (3,4%). Im ersten Quartal 2020 verbuchte die aktienorientierte Anlagestrategie einen Wertrückgang von insgesamt 20,0%. Sie blieb damit um 4,0 Prozentpunkte hinter ihrem Referenzindex zurück, der 16,0% nachgab.

 

References
1 Ziel der defensiven Anlagestrategie ist es, höhere Erträge als mit kursstabilen Anlagen zu erzielen. Den höheren Ertragserwartungen stehen angemessene Risiken gegenüber. Zwischenzeitlich sind mäßige Wertschwankungen möglich.
2 Ziel der ausgewogenen Anlagestrategie ist es, Ertragserwartungen über Kapitalmarktzinsniveau zu erfüllen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen möglich.
3 Ziel der aktienorientierten Anlagestrategie ist es, Ertragschancen zu nutzen, die über Kapitalmarktzinsniveau liegen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen unvermeidbar und müssen temporär toleriert werden.