Monatskommentar Juli 2024

Entwicklung der Aktienmärkte und Währungen

Der Weltaktienmarkt legte im Juli um insgesamt 0,8% zu (MSCI World Net Total Return Index in Euro). Die hohen Bewertungen der großen US-Technologietitel trafen zuletzt auf immer mehr Skepsis, ob die in den rasant gestiegenen Kursen bereits enthaltenen Erwartungen tatsächlich erfüllt werden können. Die regionalen Aktienmärkte verzeichneten auf Euro-Basis folgende Ergebnisse: Euro-Raum +1,2% (MSCI Europe Net Total Return Index in Euro), USA +0,3% (S&P500 Net Total Return Index in Euro) und Japan +4,8% (MSCI Japan Net Total Return Index in Euro). Nebenwerte holten auf, entwickelten sich im Juli deutlich besser als Standardwerte. Sie verzeichneten einen Wertzuwachs von 5,8% (MSCI World Small Cap Index in Euro). Die Aktienmärkte der Schwellenländer blieben nach dem hervorragenden Vormonat im Juli etwas zurück und mussten einen Wertrückgang von insgesamt 0,7% hinnehmen (MSCI Emerging Markets Net Total Return Index in Euro). An den Devisenmärkten legte der japanische Yen nach einer Zinserhöhung durch die japanische Notenbank außergewöhnlich deutlich zu (+6,1%) und das britische Pfund stieg gegenüber dem Euro um 0,6%. Dagegen gab der US-Dollar 1,0% gegenüber dem Euro nach. Diese Wechselkursbewegung verbesserte entsprechend die Monatsergebnisse des japanischen und des britischen Finanzmarktes und verschlechterte das Monatsergebnis des US-amerikanischen Finanzmarktes aus Sicht des Euro-Anlegers. Der Goldpreis stagnierte in USD und legte in Euro gerechnet 4,3% zu.

Zu der aktuell nervösen Lage an den Aktienmärkten:

Die Frage, die in den letzten Wochen viele Marktteilnehmer bewegt lautete: Sahen wir in den doch deutlichen Kursrückgängen Anfang August den Anfang eines Crashs oder nur eine überfällige Korrektur? Die extremen Kurssteigerungen der großen Technologieaktien, die mit ihrer enormen Gewichtung sogar den Weltaktienindex nach oben bewegt haben, haben wir bereits seit einiger Zeit mit Skepsis beobachtet. Unsere sorgfältig ausgewählten aktiven Fondsmanager haben sich hier vorsichtiger positioniert als die Indices. Dass in der ersten Korrekturphase bis zum 31. Juli nur die Lieblinge der Anleger (zum Beispiel der Nasdaq 100) unter Druck standen und dass zeitgleich viele Nebenwerte kräftige Gewinne verzeichnen konnten (wie zum Beispiel im Russell 2000), spricht eher für eine gesunde Korrektur mit einer ebenso gesunden Sektor-Rotation innerhalb des Aktienmarktes. Die starken Turbulenzen zum Monatswechsel Juli / August wurden durch die aufgrund zins- und wechselkurbedingt erzwungene Auflösung hoher in Yen finanzierter Spekulationen beschleunigt. Zusätzlich verunsichert die drohende Eskalation der politischen Lage im Nahen Osten die Investoren. Erfahrene Anleger wissen, dass nicht nur am Höhepunkt einer Korrektur, sondern auch kurz danach üblicherweise ziemlich günstige Einstiegskurse bestehen. Wer den nötigen finanziellen Spielraum hat und sich mental darauf einstellt, dem wird es leichter fallen, tatsächlich zu kaufen, wenn alle anderen noch ängstlich sind. Ein langfristig orientierter, aber konservativer Anleger sollte dagegen aus unserer Sicht die momentane Unruhe aussitzen.

Entwicklung der Anleihenmärkte

Das Kapitalmarktzinsniveau sank auch im Juli und Staatsanleihen verbuchten entsprechend Kurszuwächse. Die Rendite der 10jährigen Bundesanleihe fiel im Monatsverlauf von 2,46% auf 2,33%. Der REX Performance Index stieg im Juli entsprechend um 1,0%. Die Kurse von Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen entwickelten sich ebenfalls positiv.

Entwicklung der Muster-Anlagestrategien

Die defensive Anlagestrategie1 erzielte auch im Juli eine deutliche Wertsteigerung von 0,7%. Die Anlageklassen im Portfolio der defensiven Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (53,1%; davon Absolute Return Rentenfonds 4,3%), Aktienfonds (27,9%; davon Absolute Return Aktienfonds 14,2%), Event-Driven-Fonds (5,0%), Convertible Arbitrage Fonds (7,0%), „Alpha Strategie“ (2,2%), Gold-ETC (3,9%) und Liquidität (1,0%).

Die ausgewogene Anlagestrategie2 beendete den Juli mit einem leichten Wertzuwachs von 0,2%. Die Anlageklassen im Portfolio der ausgewogenen Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (34,7%; davon Absolute Return Rentenfonds 3,1%), Aktienfonds (50,9%; davon Absolute Return Aktienfonds 8,4%), Event-Driven-Fonds (4,2%), Convertible Arbitrage Fonds (6,1%), Gold-ETC (3,8%) und Liquidität (0,3%).

Die aktienorientierte Anlagestrategie3 verbuchte im Juli eine leichte Wertsteigerung von 0,3%. Die Anlageklassen im Portfolio der aktienorientierten Anlagestrategie waren zum Monatsende wie folgt gewichtet: Rentenfonds (10,7%; davon Absolute Return Rentenfonds 1,3%), Aktienfonds (78,7%; davon Absolute Return Aktienfonds 11,4), Global Macro Fonds (2,5%), Event-Driven-Fonds (3,3%), Convertible Arbitrage Fonds (3,7%) und Liquidität (1,2%).

 

References
1 Ziel der defensiven Anlagestrategie ist es, höhere Erträge als mit kursstabilen Anlagen zu erzielen. Den höheren Ertragserwartungen stehen angemessene Risiken gegenüber. Zwischenzeitlich sind mäßige Wertschwankungen möglich.
2 Ziel der ausgewogenen Anlagestrategie ist es, Ertragserwartungen über Kapitalmarktzinsniveau zu erfüllen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen möglich.
3 Ziel der aktienorientierten Anlagestrategie ist es, Ertragschancen zu nutzen, die über Kapitalmarktzinsniveau liegen. Dabei sind erhöhte Wertschwankungen unvermeidbar und müssen temporär toleriert werden.